Sauber werden ist ein wichtiger Entwicklungsschritt für Kinder, dem Eltern oft ungeduldig entgegen fiebern. Es kommt deshalb oft vor, dass Eltern schon früh mit einem „Töpfchen Training“ beginnen.
Töpfen-Training bedeutet, dass ein Erwachsener das Kind dazu auffordert seine Exkremente zu einem bestimmten Zeitpunkt in den Topf/Toilette macht. Oft passiert dies schon zu einem Zeitpunkt, an dem das Kind noch gar keinen Drang verspürt Urin oder Stuhl zu entleeren. Meist setzten die Kleinen sich trotzdem auf dem Topf und warten gespannt auf die Reaktion der Erwachsenen. Klappt das Pipi machen werden Sie gelobt und verrichten dann auch häufig gerne ihr Geschäft auf dem Töpfchen.
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Trocken zu werden, bedeutet in erster Linie selber zu spüren, wann die Blase/Darm entleert werden muss. Dies lernt das Kind beim Töpfchen Training jedoch nicht. Im Gegenteil, es verlässt sich auf die Erwachsenen und entwickelt kein Gespür für die eigenen Bedürfnisse.
In den von Remo Largo initiierten Züricher Longitudinalstudien konnte gezeigt werden, dass intensives Sauberkeitstraining keinen Einfluss auf den Zeitpunkt der Blasen- und Darmkontrolle hat. Durch „Training“ mit Konditionierung durch Lob und Tadel kann NUR erreicht werden, dass die Windeln oder Hosen trocken bleiben. Das Kind folgt den Anweisungen und akzeptiert die Gewohnheit, nicht mehr in die Windel zu machen und der Erwachsene übt die Kontrolle über die Schließmuskeln aus.
„Training“, nimmt dem Kind die Möglichkeit, bestimmte Eigenschaften seines Körpers selbst kennenzulernen und sich bewusst zu werden, dass es von einem gewissen Reifegrad an die Kontrolle über seine Schließmuskeln ausüben kann. Es gibt unzählige Mütter, die stolz darauf sind, dass ihr Kind früh »sauber« wurde, es jedoch normal finden, dieses Kind noch im Alter von fünf oder sechs Jahren daran zu erinnern, auf die Toilette zu gehen, oder es wenigstens zu fragen, ob es nicht wieder »muss«.
Wenn Sie die bemerken, dass Ihr Kind beginnt Dinge zu sagen wie „Ich heiße oder Ich möchte“ ist der richtige Zeitpunkt für einen Abschied von der Windel gekommen. Auch wird es sich zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich mit seinem Körper beschäftigen, interessiert sich für seine Exkremente und im Spiel tauchen Worte wie »Pipi« oder »Kacka« auf. Entwicklung der
Darmentleerung
Kinder haben meist 1 mal täglich Stuhlgang und viele male am Tag entleeren Sie Urin und der Drang Pipi zu entleeren ist schwieriger zu unterdrücken. Es kann bis zu 5 Jahre dauern, die Blase zuverlässig zu kontrollieren. Aber Übung macht den Meister. Aus meiner Erfahrung geht das einfacher, wenn die Kleinen dabei keine Windel tragen. Hilfreich können jedoch Einlagen oder Easyup Windeln die man z.B. bei goonbaby.com bekommt sein.
Die Rolle des Erwachsenen besteht in erster Linie darin, das Kind mit dem Topf und dem WC bekannt zu machen. Dazu gehört auch, dass es mehrmals am Tag die Worte »Pipi« oder »Kacka« hört. Zum Beispiel: „Ich wechsele dir die Windel, sie ist voll mit Pipi«,»Du hast ein großes Kacka gemacht«,»Ich wasche dir gründlich den Po, da er voller Kacka ist« usw.
Wichtig ist auch, dass Eltern/Tagesmutter/Bezugsperson dem Kind sagen, dass sie den Raum verlassen, um selber zur Toilette zu gehen. Ab etwa 1 Jahr kann das Kind beim Entsorgen der Windel mit einbezogen werden und es darf, wenn es möchte die Windel selber in den Mülleimer schmeißen. Die Wichtigste Grundvoraussetzung um ohne Windel durch Leben zu kommen, ist es sich selber An-Auszuziehen. Dies kann durch geeignet Kleidung unterstützt werden.
Ihr Kind sollte erst dann auf den Topf/Toilette, wenn es SELBER danach fragt oder sich selbst den Topf nimmt oder zur Toilette geht. Dabei darf es den Topf/Toilette immer verlassen, wenn es das möchte auch ohne etwas zu entleeren. Sollte es etwas gemacht haben, braucht es dafür kein Lob. Die Entleerung ist ein natürlicher Prozess der Kein Lob braucht. Ein Highlight für die Kleinen ist jedoch das selbstständige entleeren des Töpfchen und die Betätigung der Wasserspülung. Möglichst sollte es sich anschließend alleine Anziehen und die Hände waschen.
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