
Die Füße tragen uns von klein auf durch’s Leben. Sie geben uns Stabilität und sorgen für eine gute Haltung. Jedoch können sich bereits im Babyalter Fußfehlstellungen bemerkbar machen, die sich auf den gesamten Haltungsapparat auswirken. Beispielsweise in Form des sogenannten Baby-Plattfußes. Was man dagegen tun und wie man dem vorbeugen kann, erfährst du in diesem Beitrag.
Mit beiden Füßen im Leben stehen ist nicht bloß eine Redewendung, sondern beschreibt im Grunde eine Tatsache. Die Füße bilden das Fundament unseres Körpers. Bereits im Babyalter müssen unsere Füße Großes leisten: die ersten Steh- und Gehversuche verlangen kleinen Babyfüßen viel ab und deshalb ist es umso wichtiger, bereits von Anfang an auf gesunde Füße zu achten.
Der menschliche Fuß ist ein wahres Kunst- und Konstruktionswunder. Um die tägliche Beanspruchung der Füße zu bewältigen, gibt es 28 verschiedene Knochen, 27 Gelenke, Muskeln, Sehnen und Bänder, welche die tägliche Belastung gleichmäßig verteilen.
Auch wenn die Konstitution der Füße bei allen gleich ist, haben alle Menschen individuelle Fußformen. Die Unterschiede sind beim Fußabdruck sowie der Zehenform erkennbar.
Gerade bei Babys sieht es auf den ersten Blick so aus, als hätten sie Plattfüße. Das liegt daran, dass ihre Füße noch nicht richtig entwickelt sind und eher Knorpel sowie kleine Knochen die winzigen Füßchen formen.
Die Entwicklung von Kinderfüßen und -beinen ist erst spät abgeschlossen. Bestimmte Fußfehlstellungen wie O-Beine sind typisch im Babyalter, andere z.B. X-Beine sind charakteristisch im Kleinkindalter. Außerdem gibt es Fußfehlstellungen, die angeboren sind und genetische Ursachen haben oder jene, die erworben werden (z.B. durch falsches Schuhwerk oder Bewegungsmangel).
Der Plattfuß sowie der Knick-Senkfuß zählen zu den häufigsten Fußfehlstellungen im Kindesalter. Sie unterscheiden sich darin, dass beim Plattfuß das Längsgewölbe so weit eingesunken ist, dass fast die gesamte Fußfläche auftritt.
Beim Knick-Senkfuß hingegen ist die Ferse nach außen geknickt, was den Knöchel seitwärts hervorstehen lässt. Zusätzlich ist das Fußgewölbe auch abgesenkt, jedoch nicht im Ausmaß wie beim Plattfuß.
Lediglich zwei Prozent aller Plattfüße im Kindesalter sind angeboren, der Rest wird quasi im Laufe der Kindheit „erworben“. Der Plattfuß ist auf eine Schwäche der Fußmuskulatur zurückzuführen, was bedeutet, dass Bewegungsmangel eine der Hauptursachen dafür darstellt.
Das richtige Schuhwerk spielt eine zentrale Rolle in der kindlichen Fußentwicklung. Die Schuhe müssen eine optimale Passform haben und dürfen weder zu eng noch zu breit sein. Zudem sollen sie speziell in den Laufanfängen dem Fuß einen stabilen Halt geben. Eine weiche Sohle ist für den Babyfuß besonders wichtig, um die natürliche Abrollbewegungdes Fußes zu unterstützen.
In den warmen Jahreszeiten sollten Kleinkinder im Lauflernalter so viel wie möglich Barfußlaufen. Das stärkt ihre Fußmuskulatur auf natürliche Weise. Außerdem wird die Sensomotorik unterstützt, je mehr unterschiedliche Untergründe sie zu spüren bekommen.
Bei kälteren Temperaturen sind sogenannte ABS oder Anti-Rutsch-Socken empfehlenswert. Hausschuhe für Babys im Lauflernalter sind in Form von weichen Lederschühchen grundsätzlich nicht verkehrt. Jedoch ist eine weiche Sohle dabei essenziell, damit sich der Babyfuß hinsichtlich der natürlichen Abrollbewegung frei bewegen kann.
Knick-Senk-Füße und Plattfüße müssen nicht in jedem Fall behandelt werden. Wann eine Behandlung unumgänglich ist, hängt davon ab, ob das Kind Schmerzen oder Krämpfe hat und ob der Fuß sichtlich deformiert erscheint.
Sichere Erkennungsmerkmale sind nach innen eingeknickte Füße bzw. platte Fußsohlen und Zehen. In dieser Situation wird der zuständige Facharzt als ersten Schritt orthopädische Einlagen verordnen und anschließend den Behandlungsprozess in regelmäßigen Abständen beobachten.
Bei Babyfüßen, die bereits eine auffallenden Fußdeformierung haben, sorgen spezielle orthopädische Maßeinlagen für mehr Tragekomfort. Sie wirken unterstützend und setzen dort an, wo der Plattfuß seinen Ursprung hat: bei der schwachen Fußmuskulatur.
Orthopädische Einlagen stabilisieren die Füße und entlasten die überbeanspruchten Sehnen des Fußgewölbes. Dadurch wird die Chance, dass sich die Plattfüße noch auswachsen, erheblich gesteigert.
Die Einlagen sollten jedoch erst zum Einsatz kommen, wenn sie fachärztlich angeordnet werden. Von einem Einlagen-Kauf „von der Stange“ wird dringlich abgeraten, da diese im Vergleich zu Schuheinlagen nach Maß nicht individuell angerfertigt werden. Sie können sich also durchaus negativ auf die Fußentwicklung auswirken.
Grundsätzlich brauchen Kleinkinder beim Laufen lernen keine Schuhe. Je mehr sie ihre Füße spüren, desto besser wirkt es sich auf die Entwicklung der Füße aus. Außerdem lautet die Empfehlung zahlreicher Fachexperten, die ersten Geh- und Stehversuche barfuß zu machen.
Sobald die Kleinen jedoch richtig mobil werden und mehr laufen wollen, wird es Zeit für das erste Paar Schuhe – allein schon zum Schutz der Füße vor Verletzungen, Schmutz und Kälte.
Die Schuhe müssen perfekt passen und dürfen weder zu groß noch zu klein sein. Die Faustregel besagt, dass der Schuh gut sitzt, wenn zwischen den Zehen und dem Schuh noch ca. ein Fingerbreit Platz hat. Es gibt auch praktische Messgeräte, die die exakte Fußlänge bestimmen und somit den Schuhkauf erleichtern. Speziell im Baby- und Kleinkindalter ist dies sehr empfehlenswert!
Tipp: Babyfüße wachsen sehr schnell. Deshalb sollten sie alle paar Wochen abgemessen werden, um stets die richtige Schuhgröße zu eruieren.
Es ist bewiesen, dass Schuhe mit schlechter Passform die Entstehung von Fußfehlstellungen negativ beeinflussen. Außerdem werden auf lange Sicht gesehen anhaltende Fußprobleme begünstigt, die sich wiederum auf den gesamten Haltungsapparat auswirken.
Eine aufmerksame und nachhaltige Fußpflege ist zum Wohle starker und gesunder Kinderfüße von Anfang an eine wichtige Grundvoraussetzung. Sollten auffällige Veränderungen erkennbar werden, ist eine fachmännische Abklärung durch einen Facharzt oder Orthopädietechniker unbedingt anzuraten.
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