
Bei Durchfall ist der Stuhlgang flüssig und scheint mehr aus Wasser als aus festen Teilen zu bestehen. Durchfall kann gelb, grün oder braun sein. Meist erkennt man Durchfall an den veränderten Geruch. Grüner Stuhlgang ist häufig ein Anzeichen von Durchfall, mit Ausnahme wenn Babys eine HA Nahrung erhalten, dann kann der Stuhlgang auf Grund dieser speziellen Nahrung grün sein ohne das dein Baby krank ist. Durchfall zeichnet sich auch dadurch aus, dass aufgenommene Nahrung oder Getränke sehr schnell, das heißt innerhalb von 15 Minuten, wieder ausgeschieden werden.
Sollte Ihr Baby ständig sehr weichen, schleimigen bis flüssigen Stuhlgang in Kombination mit Bauchkrämpfen haben, so könnte eine Kuhmilchunverträglichkeit vorliegen.
Ich wünsche dir und deinem Baby beste Gesundheit !
Kinderkrankenschwester Lucia
Babys haben nur wenig Wasserreserven und so ist die Sorge natürlich groß, das ein Baby “austrocknen” könnte. Flüssigkeitsmangel erkennt man an folgende Kriterien: eingefallene Fontanelle, eingefallene Augen, dunkler Urin, weniger als 3 mal täglich eine nasse Windel, Veränderung des Wesens wie sehr müde, „schlaff“, erhöhte Temperatur.
Auch an der Haut erkennt man einen Flüssigkeitsmangel. Am Bauch des Babys ein bißchen Haut hochziehen, sie muss sofort wieder straff werden,geht sie nur langsam in ihre ursprüngliche Form zurück, kann es ein Anzeichen für eine Austrocknung sein.
0 – 6 Monate
Das Baby braucht im Schnitt rund 600 ml – 900 ml Muttermilch/ Anfangsmilch. Zusätzliche Flüssigkeit wie Wasser oder Tee braucht es nicht.
7 – 9 Monate
In diesem Alter bekommt das Baby eventuell schon Beikost. Es benötigt 2-3 Milchmahlzeiten mit mindestens 400ml Muttermilch /Anfangsmilch und 1-3 Löffelmahlzeiten mit je etwa 150g Brei. Entfällt der Brei, weil es keinen Appetit hat erhöht sich der Bedarf an Muttermilch/Anfangsmilch entsprechend. Zusätzliche Flüssigkeit wie Wasser oder Tee braucht es noch nicht unbedingt.
10 – 14 Monate
Hier gelten 800-1200 ml als Richtwert. Davon sollten etwa 100-600 ml durch Getränke (Wasser/Tee) und 200-700 ml durch Muttermilch/Anfangsmilch aufgenommen werden. Wenn das Baby bei einem Magen-Darm-Infekt seine Milch nicht mag, erhöht sich der Bedarf an Wasser/Tee entsprechend.
Heilnahrung oder gewohnte Nahrung?
Die Umstellung der Nahrung kann ich nur in Ausnahmen empfehlen, besser ist es erst mal bei der gewohnten Nahrung zu bleiben. Bei akutem Durchfall kann die Babynahrung für zwei bis vier Tage mit ca. 30 ml mehr Wasser pro Flasche zusätzlich als vom Hersteller angegeben zubereitet werden. Gestillte Babys werden wie gewohnt nach Bedarf gestillt.
Für einzelne Mahlzeiten kann ein Heilnahungstrinkbrei durchaus sinnvoll sein und bei starkem Durchfall auch sogenannter Reischleim. Beides kannst du ganz leicht aus Zutaten kochen, die meist im Haushalt vorrätig sind – hier gelangst du zu den Rezepten.
WICHTIG! Dein Baby muss natürlich trotzdem dem Kinderarzt vorgestellt werden.
Der Ausgleich von Flüssigkeit und wichtigen Salzen (Elektrolyte) steht an erster Stelle.
Ihr Baby kann soviel viel Muttermilch/Anfangsmilch bekommen wie es mag. Solange Ihr Kind Muttermilch/Anfangsnahrung und/oder Beikost/Familienkost zu sich nimmt, braucht es keine Elektrolytlösung, da weder Zucker/Salz(stangen) noch Eltektrolytlösung helfen den Infekt zu bekämpfen.
Nur wenn Ihr Baby zu wenig Anfangsnahrung zu sich nimmt bzw. nicht oder wenig gestillt werden möchte, so ist zusätzliche Flüssigkeit in Form einer Elektrolytlösung nötig.
Eine Elektrolytlösung wird oft vom Kinderarzt verordnet und immer wieder wenden sich verzweifelte Eltern an mich, weil Ihr Kind dieses „Zeug“ einfach nicht trinken möchte. Ich kann das gut verstehen, muss jedoch an dieser Stelle sagen, dass bei „Nahrungsverweigerung“ Wasser / Tee ohne zusätzliche Mineralstoffe zu gefährlichen Nebenwirkungen wir Herzrhythmusstörungen führen könnte. Aus meiner Erfahrung wird eine selbstgemachte Elektrolytlösung besser angenommen, weil sie „besser“ schmeckt.
Rezept Elektrolythlösung
Heidelbeeren sind sehr Pektin haltig und können bei Durchfall Flüssigkeit binden.
Den Tee lauwarm anbieten. Reste bitte nach etwa 2 Stunden verwerfen. Bitte nicht mehr als 250 ml pro Tag davon geben.
[themify_icon icon=“fa-thumbs-down“ style=“large“ ]Abgestandene Cola eignet sich nicht zur Behandlung von Durchfall. Pfefferminztee ist wegen seines Mentholgehalts für Kinder unter 3 Jahre nicht geeignet.
Mehr Rezepte bei Durchfall und Erbrechen findest du in meinem Blog „Für Babys kochen leicht gemacht“
Eine spezielle Diät ist NICHT nötig. Sie können Ihrem Kind das gewohnte Essen anbieten. Wenn es krank ist, sind gewohnte Dinge besonders wichtig. Das Öl in den Breien sollte man für etwa 3 Tage weg lassen, da Öl stuhlauflockernd wirkt. Wenn Ihr Kind nicht essen mag, ist das kein Problem und ist meist eine Schutzreaktion des Körpers.
Unter der Apfelschale sind bestimmte Stoffe (Pektine) enthalten, die Flüssigkeit binden und so den Flüssigkeitsverlust mindern können. Einen (roten) Apfel waschen und auf einer Reibe sehr fein reiben. Wichtig: Geriebener Apfel ohne Schale wirkt stuhlauflockernd!
100 g tiefgekühlte oder frische Heidelbeeren, waschen und pürieren. 1-2 Teelöffel Traubenzucker (Maltodextrin pur ®) zugeben. Dann ein Zwieback zerbrösseln und untermischen, eventuell noch etwas Wasser zugeben.
Oft ist das Baby nach einigen Tagen soweit wieder gesund d.h. Fieber und Erbrechen sind verschwunden und auch das Allgemeinbefinden des Babys ist wieder gut aber der Stuhlgang des Babys ist immer noch nicht in Ordnung. Durch die Gabe bestimmter “guter” Bakterien kannst du dein Kind beim Aufbau der Darmflora unterstützen. Die besten Erfahrungen habe ich mit SymbioLact (R) pur, es ist frei von Milchzucker, Soja und Gluten.
Durchfall verursacht oft auch Blähungen. Im Beitrag zum Thema Blähungen finden Sie vielleicht noch den ein oder anderen Tipp.
Die Karottensuppe nach Moro, kann ich wirklich SEHR empfehlen, sie kann wahre Wunder wirken!
Mit Hilfe moderner Laboruntersuchungen fanden Wissenschaftler heraus, dass beim Kochen der Karotten kleinste Zuckermoleküle entstehen, so genannte Oligosaccharide. Sie sind den Darmrezeptoren zum Verwechseln ähnlich, so dass die Bakterien statt an der Darmwand an den Zuckermolekülen andocken und einfach ausgeschieden werden.
Die „Suppe“ kann aus einem Becher oder mit einem Breisauger angeboten werden oder zum „Löffeln“ mit “bio” Getreidebrei Reis andicken.
500g geschälte Karotten (Möhren) in 1 Liter Wasser 1 bis 1,5 Stunden kochen, danach durch einen Sieb pressen oder in einem Mixer pürieren. Danach auf 1 Liter Suppe einen knapp gestrichenen Teelöffel Kochsalz hinzufügen und in kleinen Mengen verabreichen.
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