Kürzlich wurde in einem unserer Artikel darüber gesprochen, wie das Kinderzimmer für das Kleinkind so gestaltet werden kann, dass es vor den meisten Gefahren und Verletzungsmöglichkeiten geschützt und bewahrt wird. Viele der erwähnten Hinweise sind dabei auch auf andere Räume des Hauses anwendbar – wie die Absicherung von Steckdosen, abschließbare Fenster oder das Polstern von scharfen Kanten und Ecken an Möbelstücken. Außerhalb des als pure Lernumgebung gestalteten Raumes gibt es allerdings noch eine Vielzahl an weiteren Gefahrenstellen, die mit wenig Aufwand versteckt, abgeschwächt oder ganz beseitigt werden können, um dem Entdecker mit einem guten Gefühl auch den Rest des Zuhauses für eine Exploration zur Verfügung stellen zu können.
Viele Dinge sind aus der Höhe eines Erwachsenen vollkommen ungefährlich oder so weit außerhalb der Sicht- und Reichweite, dass eine mögliche Gefahrenquelle schlichtweg gar nicht realisiert wird. Wenn man sich aber in Erinnerung ruft, dass jegliche Erkundung zwischen Knöchel- und Kniehöhe passiert, sieht auch die Welt, in der sich navigiert wird, plötzlich ganz anders aus. Ebenso wichtig wie bei der Kommunikation ist auch die Bereitstellung von interessanten und anregenden Bildungsmaterialien auf Augenhöhe ausschlaggebend. Sollte das nicht der Fall sein, wird gerne alles andere Naheliegende ebenfalls als Lernsituation aufgeschnappt.
Kinder wollen ihre Umwelt erkunden, ausprobieren und als Lernanregungen nutzen – und das, sobald ihre Fein- und Grobmotorik es erlaubt. Vor allem mit Beginn des Krabbelns, bzw. Robbens (für gewöhnlich etwa ab dem 6.-8. Lebensmonat) in Kombination mit der oralen Phase (im circa 4.-7. Monat besonders ausgeprägt). Spätestens ab dann sollten einige Dinge im Haushalt beachtet werden.
Generell sollte alles, was nicht im Mund oder in die Hände des Babys gelangen sollte von ihm abgeschirmt werden. Dabei handelt es sich nicht nur um die üblichen Verdächtigen wie Kleistgegenstände, die verschluckt oder Chemikalien, die eingenommen werden können; Über 60% alles Unfälle von Kindern unter fünf Jahren passieren zuhause oder im häuslichen Umfeld. Stürze, Ertrinken, Ersticken, Verbrennungen und Vergiftungen sind dabei die häufigsten Ursachen.
Besonders beim Zahnen, wenn der Mund nicht nur höchstempfindlich, sondern auch schmerzend sein kann, empfinden es viele Babys als lindernd, auf Dingen herumzubeißen. Vor allem Kabel haben da aufgrund ihrer Ummantelung genau die richtige Größe und Struktur. Wird diese Durchgebissen, können Verbrennungen und im schlimmsten Fall starke Stromverletzungen die Folge sein. Offenliegende Kabel und Stromquellen sollten daher bestmöglich abgedeckt, hinter Möbeln versteckt oder mit einem Schutzmantel versehen werden.
Auch das Festklammern und unweigerliche Herunterziehen von Tischdecken oder das Einklemmen in leicht zu öffnenden Schubladen oder Schranktüren kann mithilfe von speziellen Verschlüssen verhindert werden. Erhöhungen oder Abfälle wie Treppen sollten stets eine Barriere tragen. Auch im Garten können so einige Gefahrenquellen warten. Zierteiche oder auch flache Pfützen können wir Babys die Schwierigkeiten haben, sich selbst hochzuhieven, zur tödlichen Falle werden. Im Garten vorhandene Pflanzen sollten allesamt bekannt sein – und giftige Arten entsorgt oder unerreichbar, beispielsweise hinter Zierzäunen, gemacht werden. Auch Stolperfallen, scharfe herausstechende Drähte oder Nägel im Schuppen, splittrige Zäunen oder Gartendekorationen sollten begutachtet und entfernt werden. Hammer, Seitenschneider und Sandpapier können hier Abhilfe schaffen.
Kleinkinder können und sollten nicht vor allem bewahrt und beschützt werden, was eventuelle Gefahren und Risiken darstellt. Eine Überbehütung schirmt vor dem Erkunden und Erfahrungen machen ab und kann so in einer mangelnden Entwicklung verschiedenster Kompetenzen resultieren. Vielmehr ist eine ausführliche und vorbereitende Kommunikation auch hier wieder Grundlage nicht nur einer gesunden Beziehung mit dem Kind, sondern auch als Basis des Kindes um sich selbst einen sicheren Rahmen schaffen zu können, in dem es sich bewegen kann.
Das greift allerdings so richtig erst mit genügend fortgeschrittener Sprachkompetenz ab etwa dem 24. Lebensmonat. In den ersten zwei Jahren sollte dennoch mit jeder neu erreichten Entwicklungsetappe und sich im steten Wandel befindlichen Augenhöhe des Babys und Kleinstkindes beschäftigt werden.
Chancen ermöglichen ist wichtig – aber Vorsicht ebenso besser als Nachsicht.
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