
Als Kinderkrankenschwester sehe ich die Empfehlung auf Vitamin-D in den Sommermonaten zu verzichten sehr kritisch und rate dazu Vitamin-D wie vom Kinderarzt empfohlen ganzjährig zu geben.
Lucia Cremer
Es ist richtig, dass der Körper Vitamin-D bei ausreichender Sonnenstrahlung selber bilden kann. Aber genau da liegt das Problem. Erstens ist das in unseren Breitengraden nur selten der Fall und wenn genug Sonne da wäre, dürfen die Kleinen der Sonne gar nicht ausgesetzt werden. Eine ausreichende Produktion von Vitamin-D ist somit auch bei schönem Wetter bei Babys bis etwa 20 Monate meist nicht zu erreichen.
Vitamin D-Tropfen
Einige Babys reagieren empfindlich auf Lactose (Milchzucker) der oft als Trägerstoff bei Tabletten verwendet wird und reagieren mit Bauchschmerzen.
Den aktuellen Empfehlungen zur Rachitisprophylaxe zufolge sollen alle Neugeborenen tägliche 400 bis 500 I.E. Vitamin D3 erhalten – bis zum zweiten Geburtstag. Frühgeborene (Geburtsgewicht unter 1500 g) erhalten täglich 800 bis 1000 I.E. Vitamin D3.
Zwar gibt es hinweise, dass Tropfen besser vertragen werden allerdings sind sie auch schwieriger zu dosieren. Es ist in jedem Fall ratsam, sich genau an die Dosierungsanweisungen der Herstellen zu halten.
Vitamin-D Mangel
Einen sehr ausgeprägten Vitamin-D Mangel in Form einer Rachitis habe ich zwar noch nie gesehen aber Vitamin-D Mangel zeigt sich unter anderem auch in Beinfehlstellungen, herabgesetzte Muskelkraft, starke Wachstumsschmerzen und Infektanfälligkeit. Eine mangelnde Vitamin-D-Zufuhr im Kleinkindalter führt darüber hinaus zu biochemischen Veränderungen, reduzierter Knochenmineralisation, verlangsamtem Wachstum und möglichen Veränderungen in der Knochenstruktur mit erhöhtem Risiko für Frakturen. Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt ist das Kinder, die zu wenig Vitamin-D erhalten haben, ein 4-fach erhöhtes Risiko haben, später einen Diabetes mellitus Typ 1 zu entwickeln.
Oft werde ich gefragt ob den auch bei Flaschenmilch Vitamin-D gegeben werden muss, da Säuglingsnahrung ja bereits Vitamin-D enthält.
„Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin empfiehlt für alle gestillten und nicht gestillten Säuglinge die tägliche Gabe einer Vitamin-D von der ersten Lebenswoche bis zum Ende des ersten Lebensjahres.
Sowohl Muttermilch wie auch Säuglingsnahrung können den Bedarf alleine nicht decken.
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